Die Müritz ist nicht nur der größte vollständig in Deutschland liegende Binnensee, sondern auch ein idealer Ferien- und Erholungsort für alle, die gern draußen unterwegs sind. Besonders beliebt ist der Müritz-Radrundweg – ein ausgeschilderter Weg, der Sie einmal rund um das Wasser führt.
Im Folgenden klären wir alle wichtigen Fragen rund um den beliebten Radweg: Wie lang ist der Weg, was gibt es unterwegs zu entdecken und was sollten Sie wissen, bevor Sie sich auf den Sattel schwingen oder zu Fuß auf den Weg machen?
Der Müritz-Radrundweg ist etwa 112 Kilometer lang und führt einmal um den gesamten See. Der Weg ist vollständig ausgeschildert und lässt sich per Rad am besten in zwei bis vier Tagen gut bewältigen – je nachdem, wie sportlich Sie unterwegs sind und wie viele Pausen Sie einlegen möchten. Wer gemütlich fährt und zwischendurch verschiedene Orte entdecken möchte, sollte sich drei bis vier Tage Zeit nehmen. Für sportlich trainierte Radfahrer ist auch eine Tagesrunde möglich, allerdings sollten Sie dabei mindestens 6–8 Stunden reine Fahrzeit einplanen. Zu Fuß ist die komplette Runde nicht zu empfehlen. Dafür ist sie schlichtweg zu lang. Etappenweise lässt sich die Strecke aber auch als Wanderweg sehr gut nutzen.
Die Route führt nicht immer direkt am Ufer entlang, sondern verläuft oft auch ein Stück im Landesinneren. Gerade im Osten, im Bereich des Müritz-Nationalparks, fahren oder wandern Sie durch ausgedehnte Wälder und sehen die Müritz nur ab und zu. Auf der Westseite hingegen, etwa zwischen Röbel, Klink und Waren, haben Sie oft freien Blick aufs Wasser und können auch mal direkt am Seeufer pausieren.
Der Rundweg punktet durch seine abwechslungsreiche Landschaft: Wälder, Wiesen, Schilfgürtel, kleine Dörfer und offene Wasserflächen wechseln sich ab. Auch die Wege selbst sind abwechslungsreich. Teilweise fahren Sie auf asphaltierten Radwegen, in anderen Abschnitten auf naturbelassenen Waldwegen oder auf ruhigen Landstraßen. Der Radweg ist insgesamt gut befahrbar, aber nicht durchgehend glatt asphaltiert. Wer mit einem Rennrad unterwegs ist, sollte besonders im östlichen Bereich vorsichtig fahren und auch auf Fußgänger und andere Radfahrer Rücksicht nehmen.
Ein weiterer Pluspunkt: Die Strecke ist hervorragend beschildert. Auch unterwegs gibt es regelmäßig Rastplätze, Infotafeln oder Einkehrmöglichkeiten – besonders in den Orten Röbel, Klink, Waren, Rechlin oder Sietow. Einige Abschnitte führen, wie erwähnt, durch den Müritz-Nationalpark. Dort erleben Sie in alten Buchenwäldern die ursprüngliche Natur der Region. In Federow können Sie sogar einen Blick in ein live überwachtes Seeadlernest werfen.
Die Müritzrunde verbindet gleich mehrere sehenswerte Orte, die sich als Ausgangspunkt oder Etappenziel eignen:
Waren (Müritz): Die größte Stadt an der Müritz, mit belebter Altstadt, Müritzeum, Hafen und sehr guter Infrastruktur. Idealer Startpunkt.
Klink: Kleiner Ort mit Schloss, Badestrand und schöner Promenade.
Sietow: Ländlich und ruhig. Beliebt bei Campern. Hier gibt es Hofcafés und regionale Produkte.
Röbel/Müritz: Charmanter Ort mit Fachwerkhäusern, MüritzTherme, Badestellen und ruhiger Atmosphäre.
Rechlin: Südlich gelegen. Bekannt für den Wasserwanderrastplatz, das Luftfahrttechnische Museum und als Tor zum Nationalpark.
Boek: Kleiner Nationalparkeingang mit Wanderwegen und Infozentrum.
Federow: Startpunkt für Nationalparktouren mit Rangerstation.
Diese Orte sind über die Rundstrecke miteinander verbunden, entweder direkt oder über Abzweigungen. Überall gibt es gastronomische Angebote, kleinere Pensionen oder Ferienwohnungen. In der Hauptsaison empfiehlt sich allerdings eine rechtzeitige Reservierung – besonders in den beliebten Orten Waren und Röbel.
Die Umrundung gelingt am besten mit dem Fahrrad. Der offizielle Müritz-Radrundweg ist für normale Tourenräder, Trekkingräder oder E-Bikes ausgelegt. Auch mit Kindern ist die Strecke machbar – allerdings sollten Sie dann Etappenlängen von 20–30 km pro Tag besser nicht überschreiten. Kinder- oder Hundeanhänger lassen sich auf dem Großteil der Strecke gut einsetzen.
Alternativ lässt sich ein Teil der Strecke mit dem Schiff abkürzen. Die Weiße Flotte Müritz bietet die Mitnahme von Fahrrädern an. Sie können so z. B. morgens von Waren nach Röbel mit dem Dampfer fahren und dann zurück radeln – oder umgekehrt. Auch Kombinationen mit Bus und Rad sind möglich. Der Nationalparkbus (Linie 010) ist auf Radfahrer vorbereitet und verkehrt zwischen Waren, Federow, Speck, Boek und Rechlin. Wer nicht die komplette Runde machen möchte, kann sich also einzelne Etappen vornehmen.
Auch wenn die Strecke gut ausgeschildert ist, lohnt sich eine Karte oder ein GPS-Gerät mit Offlinekarte. Die Mobilfunkabdeckung ist in Teilen des Müritz-Nationalparks eingeschränkt. Proviant und Wasser sollten Sie deshalb immer dabei haben, besonders im östlichen Teil, wo längere Abschnitte durch unbesiedeltes Gebiet führen. Denken Sie auch an Sonnenschutz – Schatten ist in Ufernähe nicht überall vorhanden.
Wenn Sie mehrere Tage unterwegs sind, planen Sie Ihre Unterkünfte vorab. In den größeren Orten gibt es Hotels und Pensionen, in kleineren Dörfern meist Ferienwohnungen. Wildcampen ist im Nationalpark verboten. Es gibt aber Campingplätze in Boek, Rechlin, Sietow oder Klink.
Technisch ist die Strecke nicht besonders anspruchsvoll. Es gibt kaum nennenswerte Steigungen. Trotzdem sollten Sie ein verkehrssicheres Rad haben und für Waldwege oder Kopfsteinpflaster geeignetes Material wählen. Auch Regenkleidung und Flickmaterial gehören ins Gepäck.
Der Müritz-Radrundweg ist einer der schönsten Radwege Deutschlands. Die Etappen sind gut planbar und der Weg ist durchgängig gut ausgeschildert. Besonders schön ist die Kombination aus Rad- und Schifffahrt – so können Sie flexibel entscheiden, wie weit Sie fahren möchten. Ob als sportliche Tagestour oder entspannte Rundreise über mehrere Tage: Die Umrundung der Müritz bleibt Ihnen bestimmt in Erinnerung und Sie können nach Ihrem Urlaub stolz auf sich sein!