Der Müritz-Radrundweg ist einer der bekanntesten Radwege im Nordosten Deutschlands. Er führt einmal rund um die Müritz, den größten vollständig in Deutschland gelegenen See. Die Gesamtlänge des ausgeschilderten Rundwegs beträgt etwa 112-117 Kilometer. Je nach Variante oder gewähltem Abstecher kann die Strecke geringfügig variieren. Wenn Sie die komplette Runde fahren möchten, sollten Sie mit etwa 120 Kilometern rechnen. Dabei umrunden Sie dann nicht nur die offene Müritz, sondern auch einige angrenzende Wasserflächen und Seitenarme. Natürlich lässt sich die Strecke auch (abschnittsweise) wandern.
Wenn Sie geübt sind, können Sie die Strecke an einem Tag bewältigen. Die meisten Gäste entscheiden sich jedoch für eine entspannte Zwei- oder Dreitagestour, um die Landschaft und die Orte entlang des Weges wirklich genießen zu können. Der Rundweg ist nahezu durchgängig asphaltiert oder gut geschottert und fast durchgehend als offizieller Radweg ausgeschildert – die Strecke ist also wenig anspruchsvoll.
Der Rundweg um die Müritz ist eine Entdeckungstour durch die Natur und Kultur der Mecklenburgischen Seenplatte. Die Kombination aus Wasser, Wald, Wiesen und charmanten Ortschaften macht ihn so besonders. Sie fahren durch den Müritz-Nationalpark, passieren kleine Dörfer mit reetgedeckten Häusern, radeln am Ufer mit Blick auf Segelboote und durchqueren weite Felder, auf denen Kraniche rasten. Die Umgebung ist vielfältig – langweilig wird es deshalb nie.
Der Weg ist in beide Richtungen gut befahrbar, allerdings empfiehlt sich die Runde im Uhrzeigersinn wegen der angenehmeren Fahrtrichtung. Die Ostseite verläuft überwiegend durch den Müritz-Nationalpark, während die Westseite durch besiedelte Gebiete führt – das ergibt eine schöne Balance zwischen Naturerlebnis und Infrastruktur. Außerdem finden Sie entlang der Strecke regelmäßig Rastplätze, Aussichtspunkte, Badestellen und kleinere Cafés.
Der Rundweg beginnt – oder endet – klassischerweise in Waren (Müritz). Die Stadt ist nicht nur gut angebunden, sondern bietet mit dem Müritzeum, dem Hafen und der lebendigen Altstadt auch einiges. Wer Zeit mitbringt, sollte unbedingt einen Abstecher ins Müritzeum machen – das Naturerlebniszentrum ist besonders für Familien mit Kindern ein echtes Highlight.
Von Waren aus führt der Weg Richtung Süden. In Klink lädt das barocke Schloss direkt am Seeufer zu einer kurzen Pause ein. Der Blick über die Müritz ist hier besonders weit und eindrucksvoll. Wenige Kilometer weiter erreichen Sie Sietow-Dorf, wo es mehrere regionale Hofläden und Cafés gibt, die zum Verweilen einladen.
In Röbel/Müritz, etwa auf halber Strecke, können Sie die mittelalterliche Marienkirche mit ihrem Aussichtsturm besuchen. Auch der Röbeler Hafen ist sehenswert und bietet Gelegenheit zum Baden oder für eine Schiffstour. Hier finden Sie außerdem eine Eisdiele, Supermärkte und Unterkünfte. Röbel ist ein guter Ort, um die Tour in zwei Etappen aufzuteilen.
Südlich von Röbel verläuft der Weg durch Buchholz und die angrenzenden Waldgebiete. In Boek lohnt sich der Besuch der Nationalpark-Information mit Ausstellung über die heimische Tierwelt. Auch geführte Touren starten hier. Kurz danach erreichen Sie die ruhigere Ostseite der Müritz, die landschaftlich besonders reizvoll ist. Die Strecke führt durch den Müritz-Nationalpark, unter anderem über Speck, wo Sie eine Beobachtungsstation mit Blick auf einen Fischadlerhorst finden.
In Federow befindet sich ein weiteres Infozentrum, das Seeadlersafaris anbietet – ein spannendes Erlebnis für Kinder und Erwachsene. Die letzte Etappe führt Sie über ausgedehnte Felder zurück nach Waren.
Der Müritz-Radrundweg ist grundsätzlich für alle geeignet, die ein Naturerlebnis auf dem Rad suchen und dabei gerne auf verkehrsarmen Strecken unterwegs sind. Die Strecke ist größtenteils flach bis leicht hügelig. Einzelne kurze Abschnitte können etwas anspruchsvoller sein. Wer regelmäßig Rad fährt oder ein E-Bike nutzt, kann die Strecke aber problemlos bewältigen.
Wenn Sie mit kleinen Kindern unterwegs sind, empfiehlt sich eine Etappeneinteilung mit Übernachtung in Röbel oder Rechlin. Einige Abschnitte bieten sich besonders für kürzere Tagesetappen an – beispielsweise die Strecke von Waren nach Klink oder die Runde um den Nationalpark mit Start in Boek. Gerade im Sommer bieten die Badestellen entlang der Strecke außerdem eine willkommene Abkühlung.
Wer nicht mit dem eigenen Rad anreist, findet in Waren, Röbel oder Rechlin zuverlässige Fahrradverleihe – auch E-Bikes und Kinderräder werden dort angeboten. Viele Anbieter geben auch Kartenmaterial oder Tipps zur Etappenplanung mit.
Die klassische Aufteilung der Müritzrunde erfolgt in zwei Etappen, etwa 60 Kilometer fahren Sie am ersten Tag, rund 55 Kilometer am zweiten. Wenn Sie etwas gemütlicher unterwegs sein möchten, können Sie auch drei Etappen daraus machen. Viele Pensionen und Hotels entlang des Weges haben sich auf Radreisende eingestellt und bieten sichere Abstellmöglichkeiten, Trocknungsräume für Kleidung oder Lunchpakete für den nächsten Tag.
Wenn Sie zelten möchten, finden Sie mehrere gut ausgestattete Campingplätze direkt am Rundweg. Auch private Unterkünfte sind z. B. bei Allerleimeer gut buchbar. In der Hauptsaison empfiehlt sich aber eine frühzeitige Reservierung.
Bei der Tourenplanung sollten Sie bedenken, dass es entlang der Ostseite deutlich weniger Orte mit Versorgungsmöglichkeiten gibt. Nehmen Sie dort ausreichend Wasser und Verpflegung mit. Auf der Westseite ist die Dichte an Cafés, Supermärkten und Restaurants höher.
Wenn Sie die Müritzrunde planen, sollten Sie sich ein wenig vorbereiten. Prüfen Sie vorab den Wetterbericht und passen Sie Ihre Kleidung entsprechend an. Auch im Sommer kann es am frühen Morgen kühl oder windig sein. Eine Regenjacke, Sonnencreme, Wasserflasche und ein kleiner Snack gehören zur Grundausstattung. Wer mit dem E-Bike unterwegs ist, sollte sich vorher über Ladestationen informieren – in Röbel, Rechlin und Waren finden Sie z. B. Möglichkeiten zum Nachladen.
Die beste Zeit für die Runde ist zwischen Mai und September. In dieser Zeit sind alle Wege gut befahrbar, die Nationalparkzentren geöffnet und die Badestellen nutzbar. Im Frühjahr und Herbst ist es ruhiger auf den Wegen, aber die Natur zeigt sich dann oft besonders bunt und eindrucksvoll. Im Winter wird die Strecke nicht geräumt und ist deshalb nur bedingt nutzbar.