Der Winter an der Müritz ist leiser als der Sommer und es sind weniger Touristen unterwegs. Aber genau darin liegt auch der Reiz eines Winterurlaubs in der Müritzregion: Statt Touristentrubel erwarten Sie eine ruhige Landschaft und manchmal sogar knirschender Schnee unter den Schuhen. Wenn Sie Erholung und Ruhe suchen, sind die Wintermonate rund um die Müritz deshalb genau die richtige Jahreszeit für einen Urlaub.
Viele verbinden die Mecklenburgische Seenplatte mit Fahrradurlaub oder Badeferien. Doch gerade, wenn die Uferwege leer sind, die Wälder Raureif tragen und die Orte zur Ruhe kommen, zeigt sich die Region von einer ganz anderen Seite. Der Müritz-Nationalpark wirkt fast wie verwandelt: Keine Radlergruppen, keine Badetücher – nur Wald, Wasser und Weite. Die Lichtstimmung ist oft spektakulär, besonders in den Morgen- und Nachmittagsstunden, wenn sich die Sonne flach über die Landschaft schiebt.
Anders als in vielen Urlaubsregionen haben hier auch im Winter Hotels, Pensionen und Ferienhäuser geöffnet. In Waren, Röbel, Malchow oder Plau können Sie in beheizten Unterkünften wohnen, regionale Küche genießen und gleichzeitig ein echtes Naturerlebnis haben. Besonders beliebt sind zu dieser Jahreszeit Ferienhäuser mit Kaminofen oder Sauna. Viele Gastgeber haben sich auch auf Gäste in der Nebensaison eingestellt und bieten besondere Winterarrangements an.
Ein Höhepunkt für viele Wintergäste sind Wanderungen im Nationalpark. Die Wege sind gut ausgeschildert und auch im Winter problemlos begehbar, sofern kein Glatteis liegt. Besonders schön ist die Strecke von Federow nach Schwarzenhof, vorbei am Hofsee und dem Käflingsbergturm. Von hier aus überblicken Sie große Teile des Müritzgebietes – bei klarer Luft reicht der Blick weit über die zugefrorenen Seen und kahlen Wälder hinweg.
Ein weiterer empfehlenswerter Rundweg führt Sie vom Specker Horst zum Priesterbäker See und wieder zurück nach Boek. In der kühlen Jahreszeit wirkt der Wald fast mystisch. Wenn Schnee liegt, sind auch Tierspuren gut sichtbar: Rehe, Wildschweine, Füchse – oft braucht es nur etwas Geduld. Achtung: Einkehrmöglichkeiten unterwegs gibt es nicht überall, deshalb sollten Sie sich eine Thermoskanne mit warmem Kakao oder Tee und einen Snack mitnehmen.
Eine gute Übersicht über Winterwanderwege bietet die offizielle Seite des Nationalparks.
Wenn Sie nach einem langen Spaziergang aufwärmen möchten, lohnt sich ein Besuch in der MüritzTherme in Röbel. Die Einrichtung hat ganzjährig geöffnet und bietet neben einem Erlebnisbecken auch eine großzügige Saunalandschaft mit mehreren Saunen, Dampfbad und Ruhezonen. Besonders schön ist der Blick auf die verschneite Landschaft aus dem Ruhebereich im Obergeschoss.
Auch viele Hotels rund um die Müritz setzen im Winter auf Wellness. Massagen, Saunen, Dampfbäder – wer sich etwas Gutes tun möchte, findet hier das passende Angebot. Viele Häuser bieten spezielle Winterpakete an, oft inklusive Frühstück, Nutzung des Wellnessbereichs und einer kleinen Überraschung auf dem Zimmer.
Falls Sie eine Unterkunft mit privater Sauna bevorzugen, finden Sie auf allerleimeer.de mehrere Ferienhäuser mit entsprechender Ausstattung – auch mit Kaminofen und Müritzblick.
Auch in der kalten Jahreszeit ist die Müritzregion nicht ganz ohne Veranstaltungen. Besonders stimmungsvoll sind die kleinen Weihnachtsmärkte in den Altstädten der Region. In Waren (Müritz) findet der Markt traditionell auf dem Neuen Markt statt. Zwischen Lichterketten, Tannengrün und Holzbuden bekommen Sie regionale Spezialitäten, Glühwein und Handwerk aus Mecklenburg. Der Weihnachtsmarkt 2024 ist vom 6. bis 15. Dezember geplant (Quelle: mueritz.de).
In Röbel lädt die St. Marienkirche Anfang Dezember zu einem kleinen Adventsmarkt ein. Hier ist alles etwas beschaulicher. Viele Besucher schätzen die familiäre Atmosphäre und das handverlesene Angebot. Auch Konzerte und Lesungen sind Teil des Programms.
Malchow veranstaltet rund um die Stadtkirche ebenfalls einen kleinen Markt mit Livemusik, Kunsthandwerk und festlicher Beleuchtung. Die Brücke zur Klosterinsel ist zu dieser Zeit besonders schön geschmückt.
Ein Tipp für Familien: In der „Alten Burg Penzlin“ findet am zweiten Advent ein historischer Weihnachtsmarkt statt. Hier gibt es mittelalterliche Musik, Feuerkörbe, Märchenerzähler – das Ambiente ist also einmalig und macht den Markt zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Auch wenn viele Stege im Winter nicht zugänglich sind, ist die Uferpromenade ein guter Ort für Spaziergänge. In Waren führt ein breiter Weg vom Stadthafen bis zum Kietz – immer am Wasser entlang. Auch der Uferweg bei Rechlin Nord oder der Rundweg um den Feisnecksee sind im Winter gut begehbar und bieten schöne Ausblicke.
Im Müritz-Nationalpark gibt es ausgewiesene Winterrouten, die regelmäßig geräumt werden. Besonders schön ist der Bereich zwischen Speck und Boek. Bei Schnee wirken die großen Kiefernwälder besonders ruhig – das einzige Geräusch sind oft die eigenen Schritte.
Wenn Sie Glück haben, begegnen Sie unterwegs auch Tieren: Kraniche, die überwintern, Seeadler, die auf Nahrungssuche über dem Eis kreisen, oder Fischotter sind nicht selten anzutreffen.
Die Müritz friert im Winter nur bei anhaltendem Dauerfrost komplett zu – in manchen Jahren ist das aber durchaus der Fall. Wenn es soweit ist, wird das Betreten offiziell freigegeben. Dann können Sie auf dem See spazieren oder sogar Schlittschuh laufen. Am besten informieren Sie sich vorher bei der Tourist-Information, ob die Eisflächen freigegeben sind.
Alternativen gibt es ebenfalls: In Malchow steht das „Eisstadion Malchow“ im Mittelpunkt. Zwar ist es keine klassische Halle, sondern eine Eisfläche im Freien – aber überdacht und mit Schlittschuhverleih. Der Betrieb ist abhängig von den Temperaturen.
In Plau am See wird bei entsprechender Witterung eine kleine Natureisfläche auf dem Burgplatz präpariert. Besonders für Kinder ist das ein schönes Erlebnis.